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Vorhang auf für die öbv Programm-Highlights 2024/25

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Foto: Melanie DeFazio / Stocksy United

Obwohl das Schuljahr 2023/24 noch relativ frisch ist, wird im Österreichischen Bundesverlag bereits eifrig am Programm für das nächste Schuljahr gearbeitet. Programmleiterin Angelika Höllriegl gibt einen Ausblick auf die kommenden Highlights.

Angelika Höllriegl (Wirlphoto)

Eine Vielzahl an neuen öbv Lehrwerken für das Schuljahr 2024/25 wurde im Oktober beim Bildungsministerium zur Approbation eingereicht. Mit dabei waren viele „alte Bekannte“, die zu den neuen VS- und Sek1-Lehrplänen überarbeitet wurden, aber auch ein paar noch sehr „junge“ Titel. Wir haben mit Angelika Höllriegl (öbv Programmleitung) über redaktionelle Herausforderungen, Programm-Highlights sowie digitale Produktneuheiten und den Einfluss von KI gesprochen.

Zur Person: Angelika Höllriegl ist seit 2012 im Unternehmen und seit 2017 Programmleiterin des öbv. Zu ihrem Verantwortungsbereich gehören u. a. die Programmplanung und die Arbeit in den Fachredaktionen.

Im Gespräch mit Angelika Höllriegl

Ein Großteil der Einreichungen für das Schuljahr 2024/25 wurde vor Kurzem fertig gestellt, was für unsere Redaktionen immer einen enormen Kraftakt bedeutet. Was waren heuer die größten Herausforderungen?

A. Höllriegl: Die insgesamt große Menge an Lehrwerken – vor allem bedingt durch die neuen Lehrpläne – war sicher die größte Herausforderung. Zur ersten Deadline am 15. Oktober wurden knapp über 90 einzelne Produkte eingereicht, bis Ende April 2024 folgen ca. 50 weitere. In diesem Jahr ist noch die Challenge dazugekommen, dass die neuen Lehrpläne sich in den zweiten Klassen zum Teil stärker von den alten unterscheiden als das in den ersten Klassen der Fall war. Und man muss auch bedenken, dass zeitgleich zur Einreichung der Werke für die zweiten Klassen jene für die ersten Klassen zu produzieren sind – das Arbeitspensum ist also enorm.

Was bedeutet das Inkrafttreten eines neuen Lehrplans für die Redaktion eines Lehrwerks?

Ein neuer Lehrplan beschäftigt uns in der Redaktion schon lange Zeit bevor er in Kraft tritt. Sobald wir die ersten Entwürfe aus dem Bildungsministerium bekommen, setzen sich die Redakteur*innen intensiv damit auseinander und analysieren gemeinsam mit den Autor*innen, welche Änderungen in den Lehrwerken nötig sind. Gleichzeitig sind neue Lehrpläne auch eine gute Gelegenheit, ganz neue Werke auf den Markt zu bringen. Beides bedeutet jedenfalls viel Arbeit für Autor*innen und in der Redaktion, um die bestehenden Lehrwerke passend zu bearbeiten bzw. neue zu entwickeln, sie einzureichen und schließlich für die Produktion fertigzustellen.

Die ersten Lehrplanentwürfe lagen uns für die aktuelle Lehrplanreform Anfang 2021 vor; ab dem Oktober 2021 konnten wir die Werke für das Schuljahr 2023/24 einreichen. Das war schon ein enger Zeitplan, denn durch die Reform hat sich doch einiges verändert.

Durch die Expertise im Verlag und bei den Autor*innen und die erfolgreiche Approbation durch das Bildungsministerium und dessen Gutachter*innen haben die Lehrkräfte aber immer die Sicherheit, mit den Lehrwerken des öbv lehrplangerecht unterrichten zu können.

Woran erkennt man, welche Lehrwerke zu den neuen Lehrplänen passen?

Jedes öbv Lehrwerk für die ersten (ab 2023/24) und zweiten (ab 2024/25) Klassen der Volksschule, Mittelschule und AHS-Unterstufe entspricht dem neuen Lehrplan. Zu erkennen ist das ganz einfach: Alle diese Lehrwerke sind mit dem Label „Alles nach Lehrplan“ am Cover gekennzeichnet. Dadurch sieht man auf den ersten Blick, dass der neue Lehrplan damit bestens abgedeckt ist.

Auf welche Programm-Highlights für das Schuljahr 2024/25 dürfen wir uns freuen?

Neu an den Start gehen die Physik- und Geschichte-Lehrwerke für die Sekundarstufe 1. Alle beliebten Reihen wurden neu bearbeitet, was in diesen Fächern aufgrund der großen Änderungen in den Lehrplänen eine besondere Herausforderung dargestellt hat. Noch recht „frisch“ sind unsere Neuentwicklungen aus dem Jahr 2023/24 wie global Geographie für die Unterstufe, Alles Geschichte für die Oberstufe und die Buntspecht Fibel für die ganz Kleinen.

Wirlphoto

Der öbv hat bereits ein großes Angebot an digitalen Produkten und Services, wie zB das E-Book+ oder den digitalen Rechtschreibtrainer. Welche digitalen Neuheiten gibt es?

Wir freuen uns sehr, das digitale Angebot auch in der Volksschule erweitern zu können: Seit diesem Schuljahr gibt es das E-Book Kids, ein kindgerechtes Produkt mit multimedialen Inhalten. E-Book Kids bieten wir vorerst zu Frohes Lernen und Rechenrabe Trax an. Für den Abschluss der Pflichtschule und für die BHS erweitern wir unsere Kooperation mit Studyly: Zu den Reihen Mach mit Mathematik PTS und Mathematik anwenden HAK/HUM steht nun auch der interaktive und intuitive Aufgabenpool von Studyly zur Verfügung. Und auch die Sprachen kommen nicht zu kurz: In diesem Schuljahr können Lehrkräfte, die mit Caminos, Prime Time, way2go oder English Unlimited unterrichten, die Interaktive Schularbeitenassistentin ISA nutzen. Damit lässt sich bei der Erstellung von Schularbeiten richtig viel Zeit sparen.

Abschließend noch eine Frage zum Thema künstliche Intelligenz/KI. Programme wie ChatGPT sorgen im Kontext von Bildung und Schule bei vielen Menschen für Verunsicherung. Wie geht der öbv mit diesem Thema um?

Wir beobachten die rasend schnelle Weiterentwicklung von ChatGPT und Co sehr genau und beschäftigen uns auch in der täglichen Arbeit damit. Vorerst nutzen wir selbst die Programme eher als Hilfsmittel, um uns Anregungen und Ideen zu holen. Einige unserer Autor*innen setzen sie ähnlich ein. Zudem stehen wir im Austausch mit Schulen, wo Chat GPT bereits sinnvoll in den Unterricht integriert wird. Als Verlag sehen wir vor allem die großen Chancen, die sich dadurch bieten, wie zB schnelleres Erstellen von gleichförmigen Aufgaben oder das Anfertigen spezifischer Illustrationen.

Gleichzeitig müssen wir auch die Risiken fehlerhafter Inhalte genau im Blick haben. Unsere Aufgabe wird es hier – genauso wie bei Texten von Autor*innen – sein, die Richtigkeit zu prüfen, also redaktionell zu arbeiten, um Sicherheit bieten zu können.

Die Herausforderung an den Schulen liegt derzeit darin, Aufgabenstellungen so zu modifizieren, dass entweder nicht mit KI gearbeitet werden kann oder diese ganz bewusst in die Aufgaben eingebunden wird. Das reicht vom kritischen Hinterfragen der KI-generierten Inhalte bis zum Verfassen spezifischer Prompts.

Die Bedeutung der digitalen Grundbildung wird durch diese Thematik noch einmal wesentlich größer, denn sie bietet die Grundlage für einen sinnvollen Umgang mit KI. Da die Entwicklungen in diesem Bereich so schnell voranschreiten, finde ich genauere Prognosen für die nächsten Jahre schwierig. Aber es bleibt definitiv spannend.

Vielen Dank für das Gespräch!

Tags : chatgptHighlightsKIKünstliche IntelligenzLehrplanneuheitenProgrammSchulbücher