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Kreativ arbeiten mit dem ÖWB — vier Ideen für den Deutschunterricht

Klein

Wörterbücher werden im Unterricht oft übersehen oder bloß als Hilfswerkzeug eingesetzt. Völlig zu Unrecht — Arbeiten mit dem Österreichischen Wörterbuch hat viel mehr Potenzial! Deswegen stellen wir Ihnen vier spannende Ideen als Inspiration für den Deutschunterricht von der Volksschule bis zur Oberstufe vor. Hinweis: Die Übungen sind nach Schwierigkeitsgrad mit * bis **** Sternen gekennzeichnet.

1. Lieblingswörter

Hannas Lieblingswort ist „Apfelstrudel“, weil der bei ihrer Oma einfach am besten schmeckt. Theo findet „Gabelstapler“ toll – weil das Wort gut klingt und ihn an seine Leidenschaft, Fahrzeuge, erinnert.

Fotocredit: @ Liudmila Trivina / Fotolia.com

Warum nicht einmal im Unterricht Lieblingswörter behandeln? Die Schülerinnen und Schüler diskutieren, suchen ihre Lieblingswörter im ÖWB, wählen aus, vergleichen, schreiben ihre persönlichen Geschichten… und ganz nebenbei werden Wortschatz erweitert und Sprachgefühl geschult.

Eignet sich besonders für WörterbucheinsteigerInnen: * (Schwierigkeit/Progression 1)


2. Wörterschlange

Heute ist die Wörterschlange wieder einmal besonders hungrig. Folgende Wörter hat sie bereits verspeist: Marillenbaum – Baumkrone – Kronenkorken… Wie geht es weiter? Die Schülerinnen und Schüler sind auf Futtersuche für das niedliche Haustier und die Spannung steigt:

Wer findet noch mehr Wort-Leckerbissen und kann die Schlange immer länger wachsen lassen? Wer nicht weiter weiß, darf den „ÖWB-Joker“ benutzen. Eignet sich übrigens auch wunderbar für eine grafische Darstellung der Wörterschlange – vielleicht als Kooperation mit Bildnerischer Erziehung?

Für AnfängerInnen und ÖWB-Newbies: *


3. Gedichtwerkstatt

Eine spannende Aufgabe für Fortgeschrittene: Kreatives (Um)schreiben von Lyrik. Hier gilt es, sich auszuprobieren, mit Sprache zu spielen, die literarischen Regeln ein bisschen auszureizen.

Fotocredit: @ Christian Schwier – Fotolia.com

Die Schülerinnen und Schüler experimentieren mit Gegenteilen, neuen Schauplätzen und sprachlichen (Genre)adaptationen, …  Aus Goethes „Land wo die Zitronen blühen“ wird der „Kontinent, wo Äpfel verfaulen“, Hofmannsthal „Kleine Blumen“ wird kurzerhand zu „Großen Bäumen“ umgedichtet. Oder wussten Sie, dass der „Erlkönig“ des 21. Jahrhunderts nicht mehr auf einem Pferd reitet, sondern mit seinem Scooter heranbraust, und dass ein neuer „Wilhelm Tell“ nicht mehr in der Schweiz, wohl aber im Südsteirischen Hügelland angesiedelt ist? Das ÖWB ist als hilfreicher Begleiter natürlich immer mit dabei und unterstützt neben der Zuordnung von Sprach- und Stilschichten auch bei Fragen der Orthografie und Grammatik.

Für Literaturprofis und Wörter-ExpertInnen: ***


4. Das Fest der Wörter

Fotocredit: @ Photographee.eu/Shutterstock

Feste soll man bekanntlich feiern, wie sie fallen. Und falls einmal keines freiwillig fallen will, bietet sich doch auch für Ihre Schule ein Fest der Wörter an, als Plattform, um die wohlverdienten Früchte der harten Wörterbucharbeit zu präsentieren. In fächer- und klassenübergreifenden Aktivitäten haben die Schülerinnen und Schüler ihre Lieblingswörter vertont, die Wörterschlange als Kunstwerk zum Leben erweckt, oder die Ergebnisse der Gedichtwerkstatt auf Schaubildern festgehalten. Höhepunkt und logische Folge? Eine kreative Veranstaltung mit künstlerischen Darbietungen aller Art! Denken Sie nur an Vernissagen, Lesungen, Sketche, musikalische Vorführungen … die Möglichkeiten sind schier endlos.

Ein inklusives Spektakel für alle Könnensstufen: * – ***


Keine Ausreden mehr – jetzt wird’s kreativ! Die vorgestellten Ideen verstehen sich als Ausgangspunkte für Ihre eigene Wörterbuch-Entdeckungsreise gemeinsam mit Ihren Schülerinnen und Schülern.

Der öbv wünscht Ihnen kreatives Schaffen und viel Freude beim Einsatz des ÖWB im Unterricht!

Autorin des Textes: Magdalena Eybl-Vyhnanek, Redaktion ÖWB