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Lesemotivation und Lesekompetenz – Tipps für die Praxis

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Wer gut lesen kann, hat die besseren Bildungschancen.“ – So einfach diese Formel klingt und so unumstritten sie ist, ist das Ziel für viele doch schwer erreichbar. Lesekompetenz ist der Schlüssel für den Erwerb von Wissen und setzt sich aus verschiedenen Teilkompetenzen und -Fertigkeiten zusammen. Sie ist Voraussetzung für den Lernerfolg in allen Unterrichtsgegenständen.


Barbara Beran-Dunst ist als Redakteurin für die Lasso Lesebuch-Reihe zuständig.

Lesemotivation und Lesekompetenz stehen in engem Zusammenhang, denn: Wer wenig gut liest, ist auch wenig motiviert. Umgekehrt gilt aber auch: Wer gut liest, hat meist auch Freude am Lesen und ist wiederum zum Weiterlesen motiviert. Es gilt daher die Abwärtsspirale abzuwenden oder – idealerweise – umzukehren. Aber wie kann das gelingen? Wir haben erfolgreiche Modelle aus der Praxis für Sie aufgespürt und zusammengefasst.

Vorlesen ist keine Zeitverschwendung

Wenn die Vorlesepraxis zu Hause fehlt, hat sich die Vermittlung von Lesepatenschaften bewährt. Für Vorlesestunden in der Schule kann auf Eltern- oder Großelternbeteiligung gesetzt werden. Am österreichischen Vorlesetag (21.3.2024) wird das Vorlesen ins Zentrum des allgemeinen Interesses gerückt. Auch der Besuch einer Lesung in einer Bücherei oder Buchhandlung kann die (Vor-)Lesemotivation stärken.

Regelmäßiges Lesen in den Alltag integrieren

Um flüssig lesen zu lernen, braucht es vor allem eines: viel Übung. Das Hamburger Leseband hat es vorgezeigt: 20 Minuten lesen pro Tag steigert die Lesekompetenz und den Lernerfolg von Schüler*innen nachhaltig. Viele Schulen haben dieses Erfolgsmodell bereits übernommen und etablieren die ersten 15 bis 20 Minuten des Tages als Lesezeit, die ein- und ausgeläutet wird. So wird das Lesen für alle Kinder zu etwas Alltäglichem – und davon profitieren besonders jene Kinder, bei denen das Lesen in der Familie keine Rolle spielt oder wo zu Hause vielleicht auch keine Bücher zur Verfügung stehen.

Übrigens: Das Hamburger Leseband hat gezeigt, dass durch das regelmäßige Lesen nicht nur die Leseflüssigkeit, sondern auch die Rechtschreibung und die Lernerfolge in Mathematik verbessert wurden. Regelmäßige Lesezeiten sind also eine Investition, die sich lohnt.

Lautleseverfahren

Lautleseverfahren haben sich für die Steigerung der Leseflüssigkeit besonders bewährt. Im Rahmen des Leseschwerpunktes seit dem Schuljahr 2023/24 wird auch vom Bildungsministerium das Tandemlesen zur Steigerung der Leseflüssigkeit empfohlen. Im Lasso Lesebuch wird diese Methode zu Beginn eingeführt und kann in weiterer Folge unmittelbar an den Texten angewendet werden. Das Lesetandem sollte möglichst aus einem lesestärkeren Kind (Lesetrainer*in) und einem leseschwächeren Kind (Lesesportler*in) bestehen. Auch weitere Lautleseverfahren, wie das Vorlesetheater oder das chorische Lesen, können im Unterricht eingesetzt werden.

Lasso Lesebuch 2, Teil A, S. 6 und 7

Lesekompetenz durch Lesestrategien

Lesestrategien vor, während und nach dem Lesen einzusetzen, unterstützt das Leseverständnis und hilft Kindern unter anderem auch dabei, Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden – eine Fähigkeit, die in Zeiten der Informationsflut immer wichtiger wird. Im Lasso Lesebuch werden einfache Lesestrategien bereits in der 2. Klasse eingeführt. Anhand von Fähnchen direkt neben dem Text wird darauf verwiesen, welche Lesestrategien beim jeweiligen Text zur Anwendung kommen sollen.

Die Lektüreauswahl ist für die Lesemotivation entscheidend

Ansprechende Themen aus der Lebensrealität der Schülerinnen und Schüler, Klassiker und aktuelle Kinderliteratur eignen sich als Lektüre besonders, um die Lesemotivation nachhaltig zu fördern. Im Lasso Lesebuch finden Sie eine große Auswahl unterschiedlicher Textsorten, von Gedichten und Witzen, über Klassiker von Christine Nöstlinger, Mira Lobe oder Erwin Moser bis hin zur aktuellen Kinderliteratur, aber auch Sachtexte, Rezepte oder Experimente sind darin enthalten.

Lasso Lesebuch 2, Teil A, S. 52 und 53

Übungen zum Text, die Spaß machen

Pädagogische Diagnostik ist wichtig, aber es sollte im Unterricht auch darauf geachtet werden, dass das „Hintrainieren“ auf bestimmte Übungs- oder Testformate nicht überhandnimmt. Im Lesetraining mit Niko (Lasso Lesebuch, Teil B) finden sich abwechslungsreiche Übungen zu den Texten, die den Kindern Spaß machen und zur Auseinandersetzung mit dem Gelesenen motivieren.

Lasso Lesebuch 2, Teil B, S. 46 und 47

Lehrer*innen stehen vor immer größeren Herausforderungen, sei es die Heterogenität in der Klasse, die zusätzlichen Inhalte wie z. B. der Ruf nach Digitalisierung oder die wachsenden administrativen Aufgaben, es scheint an allen Ecken und Enden mehr zu werden. Es ist daher nur allzu verständlich, dass vielerorts der Wunsch besteht, das Lesen als Teil der Hausübung auszulagern. Aber gerade die Förderung der Lesekompetenz und die damit zusammenhängende Steigerung der Lesemotivation bergen eine unschätzbare Chance für mehr Bildungsgerechtigkeit in sich. Deshalb ist es von entscheidender Bedeutung, das Lesen als fixen Bestandteil des Unterrichts zu betrachten. Nur so können wir sicherstellen, dass alle Schüler*innen die Chance haben, nachhaltig Lesekompetenz zu entwickeln und ihr volles Potenzial auszuschöpfen.


ÜBER DAS LASSO LESEBUCH

Das Lehrwerk motiviert Schüler*innen durch ansprechende Texte aus der Kinderliteratur, vermittelt gleichzeitig Lesestrategien und fördert die Lesekompetenz durch vielfältige Methoden und abwechslungsreiche Übungen. Jetzt entdecken

  • Zweiteiliger Aufbau: differenzierte Lesetexte in Teil A mit jeweils einer Seite Lesetraining in Teil B
  • Sprachsensibler Unterricht durch Wortschatzkästen
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