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Fibelwerk Ele und Leo im Einsatz an einer Brennpunktschule

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Im Interview erzählt Kerstin Ransauer über den Einsatz von Ele und Leo im Unterricht und schildert vor welchen Herausforderungen sie als Lehrerin steht und wie die Fibel sie dabei unterstützt.

Frau Ransauer, bitte stellen Sie sich kurz vor!

Kerstin Ransauer

Mein Name ist Kerstin Ransauer, ich bin 28 Jahre jung und bin derzeit in meinem 7. Dienstjahr als Volksschullehrerin in einer sogenannten Brennpunktschule in Wien tätig. Schon während meines Studiums im 5. Semester begann ich mit einer halben Lehrverpflichtung als Teamlehrerin zu arbeiten. Nach Absolvierung meines Bachelors erfuhr ich im August von meiner zukünftigen Tätigkeit als Klassenlehrerin einer 4. Klasse. Ich wurde also ins kalte Wasser gestoßen und darüber bin ich im Nachhinein sehr froh und dankbar, denn ich durfte in diesem Jahr Erfahrungen machen, die mir niemand mehr nehmen kann. Nach dieser 4. Klasse durfte ich mein erstes eigenes „Radl“ starten. Derzeit bin ich wieder Klassenlehrerin einer 1. Klasse.

Seit wann unterrichten Sie mit Ele und Leo und wie sind Sie darauf aufmerksam geworden?

Seit dem Schuljahr 2017/18 arbeite ich mit dem Lehrwerk Ele und Leo. Wie vermutlich allen anderen KlassenlehrerInnen ist es auch mir damals – mitten in der 4. Klasse, während Projektwoche und Schularbeiten – sehr schwer gefallen, mich wieder in die Arbeit mit einer ersten Schulstufe zu versetzen. Mir war nur eines klar: Ich wollte ein neues Lehrwerk ausprobieren, da ich mit der Fibel des letzten Durchganges sehr unzufrieden war. Ich erfuhr von einem Infonachmittag für ein neues Lehrwerk namens Ele und Leo. Ich meldete mich an und ließ mich überraschen. In diesem Fall war die Überraschung positiv! Ich entschied mich, das neue Lehrwerk auszuprobieren – und meine drei KollegInnen auch.

Ele und Leo Leselehrgang

Welchen Vorteil sehen Sie im Unterricht mit Ele und Leo?

Ele und Leo ist für mich wunderbar differenziert aufgebaut. Haben die Kinder einmal das Schema durchschaut, können sie nach wenigen Buchstabenerarbeitungen selbstständig an den Aufgabenstellungen arbeiten. Die Zusatzmaterialien lassen sich vielfältig einsetzen und für die verschiedensten Schwierigkeitsstufen ist etwas dabei.

Was ist das Besondere an der Fibel Ele und Leo?

Handpuppen Ele und Leo

Ele und Leo sind Tiere, das gefällt den Kindern irrsinnig gut. Mit den Stofftieren und ein wenig Show hat man die Kids schnell in seinen Bann gezogen. Dass wir die Wörter „Ele“ und „Leo“ schnell schreiben konnten, war ein großer Vorteil. Wir schrieben bald Sätze über Ele und Leo, darüber was sie mögen, können, nicht mögen, haben etc. Manche Kinder konnten schon eigenständig kurze Sätze schreiben. Die meisten SchülerInnen aber schrieben Ein-Wort-Sätze. Die Wörter, die sie noch nicht schreiben konnten, wurden gezeichnet. Die Bildkarten und die Inklusionsmaterialien ließen sich wunderbar von Beginn an einsetzen. Vor allem für Kinder mit nur sehr geringem Wortschatz lassen sich die Zusatzmaterialien gut einsetzen. Ich habe auf die Rückseite der Bildkarten die Silbenbögen dazu gezeichnet. So konnten wir schnell nach Silben ordnen. Der Aufbau, die Illustrationen und die Aufgabenstellungen gefallen mir sehr gut und die SchülerInnen können mittlerweile schon selbstständig mit dem Buch arbeiten.

Was haben Sie beim Unterricht mit Ele und Leo Besonderes erlebt?

Wir können die Fibel Ele und Leo bei jedem Buchstabentag einsetzen. Die Anlautübungen mache ich immer mit den Kindern gemeinsam in Kleingruppen. Defizite können hier schnell erkannt werden und man kann ihnen so gezielt entgegengenwirken. Oft hört man bei der Freiarbeit und in Festigungsphasen ein „Aaaah, das kenne ich schon!“ oder ein „Jaaa, wir dürfen selber weitermachen!“ Die Kinder haben schnell Gefallen an dem Lehrwerk gefunden und sind mit Eifer dabei. Vor 4 Jahren war das selten der Fall, da die Aufgaben so schwierig gewählt wurden, dass die Kinder kaum eigenständig arbeiten konnten.

Was werden in Zukunft die größten Herausforderungen beim Unterrichten sein, wohin geht die Entwicklung aus Ihrer Sicht?

Was ich schon in den letzten Jahren erleben konnte ist, dass die Schere innerhalb der Klasse immer größer und größer wird und wir den Bedürfnissen der Kinder nicht mehr gerecht werden können. Die Sprachbarriere ist häufig enorm groß. Die Kinder treten mit den unterschiedlichsten Fertigkeiten und Fähigkeiten in die Schule ein. Manche Kinder verstehen unsere Sprache nicht, andere beherrschen alle Buchstaben und können sinnerfassend lesen. Um allen Kindern gerecht werden zu können, würde ich manchmal gerne zaubern können. Dass immer mehr an Personal eingespart wird und die Klassen voll sind, stellt uns täglich vor eine Herausforderung – die ich allerdings mit Freude annehme. Wir geben unser Bestes und tun unser Möglichstes um den Schülern und Schülerinnen eine Grundbasis zu geben, auf der man weiter aufbauen kann. Freude am Lernen zu vermitteln ist, wie ich finde, sehr wichtig, denn wenn die Kinder nicht gerne in die Volksschule gehen, wie sollen sie dann ihre weitere Schullaufbahn mit Motivation meistern?

Wenn Sie nur eine Fähigkeit bzw. Eigenschaft auswählen könnten – was würden Sie gerne jeder Schülerin und jedem Schüler „mit auf den Weg“ geben, und warum?

Das ist eine sehr schwierige Frage. Herz und Respekt! Wenn wir alle mit mehr Herz durch das Leben gehen würden und uns ein wenig mehr um unsere Mitmenschen kümmerten, könnten wir die Welt schon um ein ordentliches Stück besser und schöner machen. Respekt vor sich selbst – Respekt vor anderen – Respekt vor der Natur! Wenn ich möchte, dass man mich mit Respekt behandelt, muss ich auch mein Umfeld mit Respekt behandeln. Das gebe ich meinen SchülerInnen tagtäglich mit – in der Hoffnung, dass sie es verinnerlichen und auch umsetzen.


Mehr Informationen zu Ele und Leo finden Sie unter www.oebv.at/ele-und-leo. Mit unserem Kopiervorlagen-Baukasten können Sie zusätzliche Ele und Leo Kopiervorlagen passgenau zum Schulbuch bestellen.

Sie sind nicht sicher, ob Ele und Leo auch für Sie geeignet ist? Unser Fibelfinder unterstützt Sie bei der Suche nach der passenden Fibel.

Sie können uns auch am 15.1.2018 bei unserem Fibelnachmittag in Wien besuchen.

Sollten Sie diesen Termin nicht wahrnehmen können, können Sie sich für unser kostenloses Fibel-Webinar am 31.1.2018 anmelden.


Tags : Ele und LeoFibelInterview