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Zurück an der Schule: eine Seitenwechslerin berichtet

Magazinartikel Barbara

Barbara Lehner-Jettmar ist Lehrerin, hat aber ein Jahr lang über die Initiative Seitenwechsel bei uns im öbv mitgearbeitet. Auf diese Art gewinnen Lehrkräfte neue Perspektiven für den Schulalltag, können Schüler*innen besser auf die Arbeitswelt vorbereiten und bauen Brücken zwischen Schule und Privatwirtschaft. Barbaras Fächer sind Technik & Design und Kunst & Gestaltung, im öbv hat sie in den Bereichen Grafik und Webinare mitgearbeitet. Im Interview verrät sie uns, wie das Jahr für sie war und wie die Rückkehr in die Schule gelaufen ist.

 

Hallo, liebe Barbara! Du bist nach deinem Seitenwechsel jetzt zurück an deiner Schule. Was war am Anfang für dich ein bisschen ungewohnt zurück in der Schule?

Pünktlich sein zu müssen! Im Verlag gab es da einen gewissen Spielraum, wenn nicht gerade ein Meeting angesetzt war. In der Schule kann ich nicht einfach fünf Minuten später zur ersten Unterrichtsstunde kommen. Nicht aufs Klo gehen können, wann immer ich muss, war definitiv auch wieder ungewohnt. Und im Gegensatz zum Verlag, wo dich Kollegen*innen in die Kantine mitreißen, muss ich in der Schule darauf achten, dass mir vor lauter Vor-, Nachbereitung und schnellen Gesprächen in der Mittagspause noch Zeit zum Essen bleibt. Auch die Bürokratie war wieder gewöhnungsbedürftig.

Haben dir manche Aspekte aus der Schule während des Seitenwechsels gefehlt?

Ja, einiges hab ich vermisst: die größere Abwechslung im Arbeitsalltag, den fachlichen Austausch, das handwerkliche Arbeiten mit und ohne Schüler*innen, die Ferien – und dass ich mir außerhalb der Unterrichtsstunden meine Arbeit ganz individuell einteilen kann.

Die herzliche Kommunikation auf Augenhöhe mit Vorgesetzten sowie die Feedbackkultur würde ich sehr gerne in die Schule holen.

Und welche Aspekte an der Arbeit im öbv würdest du dir am liebsten in die Schule holen, wenn du könntest?

Die herzliche Kommunikation auf Augenhöhe mit Vorgesetzten sowie die Feedbackkultur würde ich sehr gerne in die Schule holen. Es gibt im öbv zum Beispiel einen anonymen Briefkasten für Fragen und Anliegen sowie Umfragen zur Zufriedenheit der Mitarbeitenden. Auch eine gut funktionierende technische Infrastruktur, Ruhe und Zeit für Gespräche, stressfreie Toiletten- und Kaffeepausen und Goodies für Mitarbeiter*innen sind Aspekte, die ich gern mitnehmen würde.

Welche Kompetenzen und Erkenntnisse hast du in dem Jahr gewonnen, die auch für deine Arbeit in der Schule relevant sind?

Ich habe auf jeden Fall im Bereich der Teamarbeit viel dazugelernt. Auch Grafik- und Social-Media-Skills habe ich dazugewonnen (auch wenn ich derzeit in der Schule das neu gewonnene Social-Media-Wissen nicht anwenden kann).

Ich habe bereits während meines Seitenwechsels an zwei Projekten für meine Schule gearbeitet.

Alle Seitenwechsler*innen machen ja ein „Rückkehrprojekt“, bei dem sie etwas aus ihrem Seitenwechsel in ihrer Schule einbringen. Was ist das bei dir und wie läuft das so?

Ich habe bereits während meines Seitenwechsels an zwei Projekten für meine Schule gearbeitet. Beim ersten ging es um den Bereich Grafik: Ich habe das Schullogo als Grafikdatei aufbereitet sowie ein Design-Stylesheet für die Schule erstellt. Auch an einem Onboardingprojekt habe ich letztes Jahr gemeinsam mit Kollegen*innen gearbeitet. Geplant ist noch ein Social-Media-Auftritt für die Schule, aber da ist zur Zeit die Finanzierung noch nicht geklärt.

Bleibst du weiterhin mit dem öbv verbunden?

Definitiv. Ich besuche regelmäßig Events vom öbv oder treffe ehemalige Kollegen*innen bei Bildungsveranstaltungen. Ich bin auch noch manchmal vor Ort im öbv rund um ein Projekt, das ich in meinem Seitenwechseljahr beim öbv angestoßen habe.

Ich habe in diesem Jahr meinen Beruf als Lehrerin wieder zu schätzen gelernt und gemerkt, was daran abseits der Ferien noch alles so toll ist.

Was ist dein Fazit zum Seitenwechsel?

Der Seitenwechsel war für mich eine tolle und bereichernde Erfahrung auf beruflicher und persönlicher Ebene. Ich konnte so viele Einblicke in den Arbeitsalltag in der Privatwirtschaft gewinnen und dabei meine grafischen Skills weiterentwickeln. Und ich habe in diesem Jahr meinen Beruf als Lehrerin wieder zu schätzen gelernt und gemerkt, was daran abseits der Ferien noch alles so toll ist.

Übrigens: Alle Infos zum Seitenwechsel gibt es auf www.seitenwechsel.at.

Tags : BerufsorientierungSeitenwechsel