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Der Einsatz von Videos im Unterricht

Erklär- und Lernvideos spielen im Bildungsbereich eine immer größer werdende Rolle. Richtig eingesetzt können Videos einen Mehrwert bieten und vielfältige Funktionen im Rahmen eines modernen Unterrichts erfüllen. Felix Götzendorfer, der mit seinem Unternehmen “Strich für Strich„ Bewegtbild-Content produziert – unter anderem auch für den öbv – über die Potentiale und Vorteile des Einsatzes von Videos zu didaktischen Zwecken.

Egal, ob Bastelanleitungen, Schmink-Tipps oder Kochrezepte – “Do-it-yourself-Videos„ boomen im Internet und sorgen für erstaunlich hohe Klickzahlen auf Videoportalen, wie z. B. YouTube. Viele Schülerinnen und Schüler suchen beim Lernen immer öfter gezielt nach Erklärvideos, um Inhalte und Zusammenhänge besser zu verstehen. Und auch mehr und mehr Lehrerinnen und Lehrer greifen in Ihrem Unterricht auf Videosequenzen zurück, um Lehr- und Lernprozesse zu optimieren. Dabei eignen sich bei weitem nicht alle bzw. nur wenige der angebotenen Videos, um Lernstoff nachhaltig zu vermitteln.

Videos haben Potenzial

Video/Film ist ein sehr vielfältiges Medium, das längst nicht mehr nur als “Pausenfüller„ vor den Ferien oder zum Überbrücken von Vertretungsstunden zum Einsatz kommt, sondern durchaus das Potential hat, unterschiedliche Funktionen im Unterricht zu übernehmen, wie zum Beispiel:

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Foto: iStockphoto – thinkstock.de

Lernvideos widmen sich in der Regel einem relativ eng abgesteckten Aspekt eines bestimmten Themas. So können sie dabei helfen, Verständnislücken zu schließen oder Lehrinhalte zu veranschaulichen und zu vertiefen. Ein weiterer großer Vorteil ist, dass Videos an beliebiger Stelle gestoppt und, wenn notwendig, mehrfach angesehen werden können – so bestimmt die bzw. der Lernende selbst sein individuelles Lerntempo.

Durch ihre höhere Informationsdichte sind Videos/Filme grundsätzlich der Sprache als Darstellungsmedium überlegen und können die Behaltens- und Verstehensleistung verbessern. (Quelle: http://www.didactics.eu/)

Raumzeitliche Abläufe, dreidimensionale Verhältnisse oder komplexe Bewegungsabläufe können anhand von Videos dynamisch vermittelt werden. Online-Videomaterial kann jederzeit und von überall abgerufen werden, was quasi einen “On Demand„-Konsum der Inhalte ermöglicht und mehr Flexibilität beim Lernen bietet.

Der Inhalt zählt!

Nicht jedes Video eignet sich um im Unterricht eingesetzt zu werden oder um Lerninhalte zu vermitteln. Dabei scheitert zumeist nicht am technischen Know-How oder am Equipment – theoretisch lässt sich auch mit der Handy-Kamera ein brauchbares Erklärvideo aufnehmen –, es fehlt schlichtweg an der didaktischen Planung der Videos. Wobei hier anzumerken ist, dass sich Videodidaktik in vielen Bereichen von der klassischen Didaktik unterscheidet.

Herausforderungen beim Erstellen von Erklärvideos:

Strich für Strich und öbv

Auch der öbv setzt als Bildungsverlag zum Vermitteln von Inhalten und Lernstoff Lehr- und Lernvideos ein, vor allem als Zusatzmaterial im Rahmen von Lehrwerk-Online.

So wurde zum Beispiel – in Zusammenarbeit mit Strich für Strich – für das Lehrwerk sprachreif 1 die Ödipus-Sage als viereinhalb-minütiger Animationsfilm inszeniert (siehe ganz oben). Damit gelingt es, die Handlung dieses Klassikers der griechischen Mythologie in sehr kurzer Zeit und vor allem in einer originellen und Schülerinnen- und Schüler-gerechten Art und Weise zu transportieren. Aufgrund der guten Resonanz auf dieses Video ist für sprachreif, Band 2 bereits ein weiteres Strich für Strich-Video in Arbeit, nämlich “Parzival„ von Wolfram von Eschenbach.

Das Erklärvideo “Satzglieder – Bausteine eines Satzes„ ist ebenfalls von Strich für Strich produziert und wird Teil des Lehrwerk-Online-Angebots der demnächst erscheinenden Neubearbeitung von Vielfach Deutsch sein.