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Big Bang-Autor Martin Apolin für Lebenswerk geehrt

Apolin_Sexl-Preis

Martin Apolin, bekannt als Autor der Physik-Reihe Big Bang, erhielt für sein Lebenswerk von der Österreichischen Physikalischen Gesellschaft (ÖPG) den Roman-Ulrich-Sexl-Preis. Es ist die höchste physik-fachdidaktische Auszeichnung in Österreich.

Im Kurzinterview spricht der Autor über die Verleihung, seine Passion zur Physik und welchen Ratschlag er von Nobelpreisträger Anton Zeilinger bekam.

Herzliche Gratulation zur Auszeichnung. Was bedeutet Ihnen der Preis?

Martin Apolin: Vielen Dank. Ich habe mich natürlich sehr gefreut, als ich die Verständigung bekommen habe, dass ich den Preis gewonnen habe. Aber es ist nicht nur der Preis selbst, sondern auch das positive Feedback, das ich bei meiner Dankesrede vor den anwesenden Universitätsprofessoren erhalten habe. Ich hatte auch die Gelegenheit, mit Anton Zeilinger zu plaudern, der bei der Preisverleihung ebenfalls anwesend war. Er hat mir gesagt, dass er meine Schulbücher bestellt hat. Wow! Und ich habe ihn gebeten, mir zu schreiben, wenn er einen Fehler findet. Er hat mir dazu gesagt: „Das ist gar nicht so wichtig. Wichtig ist, dass man die Schüler*innen für Physik begeistert.“ Das ist schon ziemlich schräg, weil es meiner eigenen Philosophie entspricht.

Welche Bedeutung hat die Physik für Sie persönlich?

Das Tolle an der Physik ist ja, dass sie nicht „wackelt“. Es gibt nur etwas, das noch weniger wackelt als die Physik, und das ist die Mathematik. Aber dafür bin ich zu wenig begabt. Die Physik deckt Muster auf, nach denen sich das Universum verhält. Und die sind immer gleich. E ist immer gleich mc2, und nicht in der Früh ein bisschen mehr und am Abend ein bisschen weniger. Diese Stabilität hat mich immer extrem fasziniert. Die Physik ist, im Gegensatz zum Leben selbst, nicht launisch. Abgesehen davon ist natürlich das Entdecken von Vorgängen in der Natur per se extrem faszinierend. Zum Beispiel ist ein Regenbogen doch ein unglaubliches Spektakel. Und so voller Physik!

Warum sind Sie Lehrer geworden?

Ich glaube deswegen, weil ich familiär vorbelastet bin. Mein Vater war AHS-Lehrer für Mathematik und Physik und meine Mutter war Volksschullehrerin. Außerdem habe ich meine Gymnasialzeit als sehr angenehm erlebt. Ich habe heute noch, viele Jahrzehnte danach, so viele schöne Erinnerungen daran. Irgendwie war mir ab der siebenten Klasse klar, dass ich Lehrer werden möchte. Bis heute habe ich es eigentlich nicht bereut, auch wenn es ein wirklich sehr, sehr anstrengender Beruf ist.

Wie kamen Sie dazu Schulbuch-Autor zu werden?

Das war eigentlich ein Unfall. Aufgrund einer persönlichen Krise habe ich begonnen, eine Didaktik-Dissertation zu schreiben (über die Sprache in Physikschulbüchern, unter besonderer Berücksichtigung von Texten zur speziellen Relativitätstheorie). Diese geriet allerdings ins Stocken, und deshalb habe ich begonnen ein Schulbuch über die Relativitätstheorie zu schreiben. Das war mein erstes Schulbuch überhaupt.  Aus der Lebenskrise folgte so eine Dissertation, und aus der „Diss-Krise“ mein erstes Physikbuch.

Wie sehen Ihre nächsten Projekte aus?

Das Projekt, in das ich momentan die mit Abstand meiste Energie stecke, ist mein YouTube Kanal „Apolins Physik-Universum“.  [Anmerkung der Redaktion: Die Videos sind auch kostenlos und bequem über die QuickMedia App abspielbar]. Es ist faszinierend, die Physik auch in Animationen und bewegten Bildern zu erklären. Das Tolle daran ist, dass ich mit jeder Facette, die ich der Physik abringen kann, auch selbst immer sehr viel dazu lerne. Und ich kann die Videos auch im Unterricht verwenden, obwohl es schräg ist, sich selbst vor der Klasse in Videoform zu sehen.

Herr Apolin, vielen Dank für das Gespräch!


TIPP: öbv QuickMedia

Alle Videos aus Apolins Physik-Universum können zudem ohne langes Suchen bequem über die kostenlose öbv QuickMedia App abgespielt werden. Einfach das Cover eines öbv Schulbuchs oder eine Schulbuchseite scannen und schon geht’s los.

Mehr Infos zur App!

 

Tags : ApolinAuszeichnungBig BangPhysikPreisProf. Big Bang