Autorin vs. Verwenderin. Lesen Sie eine Gegenüberstellung zweier Erfahrungen. Martina Zauner, Autorin und Verwenderin von Prime Time Unterstufe am Gymnasium Wien RG/WRG, sowie Ursula Engelbrecht, Testverwenderin von Prime Time Unterstufe an der NMS Schörfling berichten über ihre Erfahrungen mit dem neuen Lehrwerk.
Wie ist die Handhabung von Prime Time Unterstufe einzuordnen?
AUTORIN Martina Zauner: Das Lehrerhandbuch sollte unbedingt benutzt werden. Der Grund hierfür liegt in der von der Autorenschaft ausgedachten Didaktik. Es wird erklärt, was genau die Schüler zu tun haben und wie man mit dem Buch umgehen soll. Weiters sollte man sich am Anfang des Schuljahres gemeinsam mit den Kindern die Zeit nehmen und anschauen, wie man mit dem Buch arbeitet. Hilfestellung leistet hier die „Book Safari Tour“. So kann man sicherstellen, dass die Kinder verstehen wie das Buch funktioniert. Lehrer sollten sich darüber hinaus die Freiheit nehmen, sich nicht akribisch an das Buch zu halten. Wenn einem ein Song oder eine Geschichte als für die Klasse zu schwierig, oder zu schräg erscheint, dann soll und darf man sie weglassen. Das Buch ist ein Angebot und soll als solches auch genutzt werden. Jede Klasse ist anders und hat andere Ansprüche. Der Lehrer ist der, der die Prioritäten setzt und wenn eine Übung nicht gemacht werden kann, dann ist das in Ordnung.
VERWENDERIN Ursula Engelbrecht: Man braucht circa zwei Wochen um eine Unit durchzunehmen. Gerade am Anfang ist das Buch durch die Fülle an Wörtern und der Grammatik sehr fordernd. Aber die Kinder steigen gut ein, wenn man ihnen sagt, dass sie nicht alles verstehen müssen. Die Zusammenhänge sind wichtig, nicht jedes einzelne Wort. Die Problematik mit der Vokabelfülle bessert sich ab Unit 5/6. Das liegt aber auch in der Natur der Dinge, denn die Kinder werden im Umgang mit der Sprache besser. Beim Unterrichtsstart stand uns leider das Lehrerhandbuch noch nicht zur Verfügung. Das ist sehr schade, denn ich glaube es wäre sehr hilfreich gewesen, im Umgang mit der Fülle an Vokabeln, und wie man aus didaktischer Sicht jene entsprechend vermittelt. Die Aufbereitung des Buches macht es möglich, Themen, Songs oder Inhalte je nach Bedarf und beliebig auszulassen.
Was halten Sie vom Inhalt, dem Layout und den Songs?
AUTORIN Martina Zauner: Die Geschichten sind tendenziell länger, als man es von anderen Einsteigerlehrwerken gewohnt ist. Es gibt Wiederholungsseiten und einzelne Seiten mit Vokabellernstrategien. Nach jeder Unit gibt es ein „Checkout“. Hier werden die produktiven Fertigkeiten abgeprüft und die Schüler haben gleich auch eine Überprüfung, wie sie mit der Übung zurechtgekommen sind. Das Ziel ist die Schaffung von Interesse und Wissensvermittlung. Erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang auch eine fünf-Schritte-Anleitung, wie man ein Buch oder eine Geschichte „besser liest“. Die Songs sind bewusst durchgemischt und es gibt unterschiedliche Stile. Es ist für jedes Kind und für die unterschiedlichsten Geschmäcker etwas dabei. Der Stilmix zeigt sich übrigens auch in den Illustrationen. Die Vielfalt reicht von Manga, über wahrheitsgetreue Abbildungen bis hin zur überspitzen Komik.
Mario’s Rhyme Time steht übrigens als eigenes Werk für sich. Der hier gewählte Zugang, eine Sprache zu lernen ist ein anderer. Kinder, die beispielsweise gerne mit Eselsbrücken arbeiten, oder die Wissen gerne auditiv wahrnehmen, werden von der Arbeit mit Rhyme Time sehr profitieren. Es ist kein 0-8-15-Training. Es ist ein ganz anderer Zugang.
VERWENDERIN Ursula Engelbrecht: Die Kinder nehmen das Werk, die Struktur und den Aufbau sehr gut an. Es macht Spaß. Das Layout und der Inhalt ergänzen sich, das heißt man ist optisch auch immer direkt beim Thema. Die Hinführung zum Lehrstoff ist auch gelungen. Man wiederholt auch die Inhalte immer und immer wieder, ohne wahnsinnig auf Grammatik zu pochen. Das ist eine gute Sache. Lieder, die den Kindern gefallen, werden entweder sofort oder in der Pause mitgesungen. Manchmal jammern die Kinder sogar, dass das Hörbeispiel zu schnell vorüber war, dann spielen wir es erneut. Da am Anfang einzelne Units auf Grund ihres Umfangs fordernd sein können, braucht es in Bezug auf eventuelle Rückmeldungen/Anfragen von Eltern Erklärungsbedarf. Nach einer Unterredung sieht man aber schnell den Vorteil eines anspruchsvollen Lernstarts – vor allem im Hinblick auf den Lernfortschritt.
Wenn Sie Prime Time Unterstufe mit einem Satz beschreiben müssten:
AUTORIN Martina Zauner: Prime Time Unterstufe entspricht den Anforderungen, die Eltern an die Schule/Lehrer stellen, damit ihre Kinder entsprechend unterrichtet werden.
VERWENDERIN Ursula Engelbrecht: Ein übersichtliches Lehrwerk, welches Schritt für Schritt auf schwierige Themen hinführt.
MARTINA ZAUNER ist als Lehrerin in den Fächern Englisch sowie Geschichte, Sozialkunde und Politische Bildung am RG/WRG Feldgasse, 1080 Wien, tätig. Nach ihrem Studienabschluss an der Universität Wien arbeitete sie im Zuge des Fulbright Stipendiums als Lektorin für Deutsch als Fremdsprache an der University of Oklahoma. Neben ihrer Unterrichtstätigkeit arbeitet sie auch als Mentorin und Betreuerin von UnterrichtspraktikantInnen sowie LehramtstudentInnen, als E8 Speaking Assessor und ist auch auf CLIL Unterricht spezialisiert. Momentan schließt sie ihr Masterstudium Deutsch als Fremd- und Zweitsprache an der Universität Wien ab.
URSULA ENGELBRECHT blickt auf 34 Jahre Lehrerfahrung in den Fächern Englisch, Biologie und Berufsorientierung zurück. Aktuell unterrichtet Frau Engelbrecht zwei erste Klassen und eine zweite Klasse in Englisch an der NMS Schörfling.
Hier geht es zur Produktübersicht von Prime Time Unterstufe. Weitere Informationen zu Prime Time Unterstufe oder Digital Homework finden Sie unter https://www.oebv.at/prime-time-unterstufe.
